Klettern mit Hunden? Tipps für felsige Abenteuer auf vier Pfoten

Das Hunde auf vielen Wandertouren dabei sind, ist nichts Neues (mehr). Aber wie schaut es eigentlich mit der ein oder anderen Kletterpartie aus? Meistert der Hund auch eine leichte Kletterpassage oder bleibt man doch lieber auf dem breiten Wanderweg?

Eine pauschale Antwort lässt sich hier nicht geben, denn was das jeweilige Mensch-Hund-Team meistern kann, hängt immer von genau diesem Team und vor allem von der Erfahrung sowie der gemeinsamen Ausbildung ab. Sind die Zwei- und Vierbeiner erfahrene Bergfreunde und regelmäßig zusammen in den Bergen unterwegs, dann lässt sich im felsigen Gelände bis maximal Schwierigkeitsgrad 2 auch das ein oder andere steile Stück meistern. Vorausgesetzt man ist ein eingespieltes Team und trainiert solche Touren regelmäßig. Außerdem gibt es ein paar unerlässliche „Must-Do´s“ zu beachten!

 
Klettern mit Hund – Das müsst Ihr beachten!
Neben dem regelmäßigen Training gibt es noch ein paar Dinge, die Ihr vorher genau überlegen solltet:
  • Was für eine Tour will ich gehen? 
    Erwarten mich „nur“ ein paar steilere Passagen oder geht es so steil hinauf, dass man den Hund hinauf- oder abseilt?
  • Sicherung für Mensch und Hund
    Neben Klettersteigset, Helm, etc. für sich selber, gibt es auch für Hunde professionelle Klettergeschirre, aus denen sie nicht herausrutschen können. Wie zum Beispiel das Ruffwear Doubleback Harness. Das Geschirr schaut auf den ersten Blick wie ein ganz normales Geschirr aus. Hat aber auf dem Rücken eine kleine Tasche, in dem sich Schlaufen für die Hinterbeine befinden, sodass der Hund im Notfall nicht aus dem Geschirr herausrutschen kann. Außerdem befinden sich zwei weitere robuste Schlaufen auf dem Rücken, mit denen der Hund kurzfristig auch mal gehalten werden kann oder in die man ein Kletterseil einklinken kann. Spielt man mit der Überlegung, den Hund hinauf- oder herabzuseilen, dann ist solch ein doppelt gesichertes Geschirr unerlässlich aus den folgenden zwei Gründen:
    • Durch die vier Schlingen rund um Beine und Körper, kann der Hund nicht aus dem Geschirr rutschen (bitte unbedingt vorher unter fachmännischer Aufsicht das Anziehen des Geschirrs üben und die richtige Größe auswählen!)
    • Der Rücken des Hunden muss immer gerade sein und darf NICHT durchhängen!
    • Der Hund muss ruhig und erfahren sein und Ihr Zwei müsst unbedingt ein eingespieltes Team sein!
  • Ist es sinnvoll, den Hund zu sichern, dann ist es unerlässlich, sich selber ebenfalls zu sichern, denn es ist eine fatale Fehleinschätzung zu glauben, dass man seinen Hund „mal eben kurz“ halten kann, wenn er einen Fehltritt macht und ins Rutschen gerät!

 
Wanderweg oder Alpinimus?
Eins ist klar, durchtrainierte und erfahrene Hunde(Mensch-Teams) meistern auch die ein oder andere steilere Passage. Aber dieser Beitrag ist kein Aufruf, mit seinem Hund ab sofort klettern zu gehen und den sicheren Wanderweg zu verlassen! Sinnvoll ist es aber allemal mit seinem Hund auch steilere (ungefährlichere) Passagen zu üben und auch für den Hund eine sichere Ausrüstung mitzuführen. Schnell kommt bei unsicherer Wetterlage in den Bergen ein Gewitter daher, auch der Hund kann sich einmal verletzen oder man muss aus welchen Gründen auch immer um Hilfe bitten. Ein sicheres Geschirr, mit dem der Hund zur Not auch „transportiert“ werden kann gehört genauso zur Ausrüstung wie Wassernapf, Leckerli und ein kleines Erste-Hilfe-Pack für den Notfall.

 
Der Artikel wurde verfasst von
be-outdoor.de
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